Arbeitsqualität

Der Begriff „Arbeitsqualität“ hat zwei Bedeutungen: Zum einen geht es um die Qualität der Arbeitsausführung durch die Mitarbeiter/innen, zum anderen auch um die Schaffung guter Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter/innen. Im Rahmen des Forschungsprojekts IMPULS-Q wurden konkrete Maßnahmen identifiziert, die Unternehmen setzen, um zu gewährleisten, dass ihre Mitarbeiter/innen Arbeit in höchster Qualität leisten.

Angesichts des viel diskutierten Fachkräftemangels stehen Unternehmen vor der Herausforderung, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter/innen zu finden und diese auch langfristig zu binden. Viele qualitativ wachsende Unternehmen legen großen Wert auf einen professionellen Personalauswahlprozess, um die richtigen Mitarbeiter/innen ins Unternehmen zu holen. Für eine qualitätsvolle Ausführung der Arbeit müssen die Mitarbeiter/innen nicht nur die fachlichen Voraussetzungen erfüllen, sondern auch eine Leidenschaft für den Beruf mitbringen und zum Unternehmen passen. Die befragten Unternehmen betonten hinsichtlich der Anforderungen an das Personal, dass für sie die Kombination aus fachlicher Ausbildung und Motivation ausschlaggebend sei.

In Dienstleistungsbetrieben (z. B. in der Hotellerie spielt) ferner der zwischenmenschliche Umgang von Mitarbeitern und Kunden eine wesentliche Rolle für die Qualität der Arbeitsausführung. Die viel zitierte „Herzlichkeit“ des Personals findet etwa darin Ausdruck, auf individuelle Wünsche der Gäste eingehen zu können.

Voraussetzungen für exzellente Arbeitsleistungen schaffen

Das erklärte Ziel vieler der befragten Unternehmen ist es, die Mitarbeiterfluktuationsrate möglichst gering zu halten, da langjährige Mitarbeiter/innen als Know-How-Träger anzusehen sind und damit die Rolle von „Qualitätsgaranten“ einnehmen. Fast alle Unternehmen nutzen Maßnahmen der Mitarbeiterentwicklung, um ihr Personal nachhaltig an das Unternehmen zu binden und eine qualitätsvolle Arbeitsausführung sicherzustellen. Beispiele für Maßnahmen, die hier getroffen werden, sind zum Beispiel Entwicklungsgespräche zur Feststellung persönlicher Qualitätsziele sowie Weiterbildungs- und Trainingsangebote.

Um die Mitarbeiter/innen zu befähigen, herausragende Leistungen zu erbringen, versuchen die Unternehmen, die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter/innen besonders attraktiv zu gestalten. Mögliche Maßnahmen dazu sind zum Beispiel:

  • monetäre Benefits: z. B. die Implementierung eines Prämiensystems (oft auch auf Basis des Unternehmenserfolgs) oder ein Gehaltsniveau, das deutlich über dem Branchenschnitt liegt;
  • nicht-monetäre Benefits: flexible Arbeitszeitmodelle, attraktive Arbeitsplatzgestaltung, Mitarbeiterunterkünfte, hochwertige Verpflegung, Teamaktivitäten
  • angenehmes Betriebsklima: wertschätzender Umgang, Vertrauen, offene Fehlerkultur

Dabei wurde in vielen Betrieben auch auf einen Mix der genannten Maßnahmen geachtet. Einstimmig gaben die befragten Unternehmen überdies an, dass sie ihren Mitarbeiter/innen bei der Ausführung ihrer Arbeit ausreichend Gestaltungsfreiheit einräumen. Wenn Mitarbeiter/innen die Möglichkeit haben, selbst Entscheidungen in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich zu treffen, wirkt das sehr oft motivierend. Die Entscheidungsfreiheit fördere nämlich Selbstentwicklung, Eigenverantwortung und Eigeninitiative. Dabei wird auch betont, dass dies nicht zwingend im Widerspruch zu Standards und Richtlinien steht, die ebenfalls eingehalten werden müssen, um die Arbeitsqualität sicherzustellen.

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