Sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit wird in Hinblick auf die qualitative Entwicklung eines Unternehmens ein hoher Stellenwert beigemessen. Dementsprechend wurden im Rahmen der IMPULS-Q Studie auch die grundlegende Haltung sowie Initiativen von qualitativ wachsenden Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen untersucht.
Die Rolle der Nachhaltigkeit in Unternehmen
Die Entscheidung für einen stärkeren Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit basiert in der Regel auf der Intention, „Verantwortung zu übernehmen“, und zwar für zukünftige Generationen ebenso wie für die Region sowie im Hinblick auf die verwendeten Rohstoffe. Bei ökologischer Nachhaltigkeit stehen der sparsame Umgang mit Ressourcen, die Verwendung von natürlichen Materialien, eine nachhaltige Bauweise oder die Herstellung von langlebigen Produkten im Vordergrund. Besonders nachhaltige Unternehmen verfolgen des Weiteren das Ziel, auch zur sozialen Verantwortung im Unternehmen und in der Gesellschaft beizutragen. Soziale Nachhaltigkeit spiegelte sich bei den untersuchten Unternehmen vorrangig in einer niedrigen Mitarbeiterfluktuationsrate, der Integration von benachteiligten Gesellschaftsgruppen und einem Fokus auf Regionalität im Beschaffungsprozess wieder.
Nachhaltigkeit wird in qualitativ wachsenden Unternehmen in vielen Entscheidungen und Unternehmensaktivitäten berücksichtigt, und zwar meist auch unter der Prämisse, dass diese sinnstiftend und wirtschaftlich sind (ökonomische Nachhaltigkeit). Wichtig ist der Fokus auf glaubwürdige Nachhaltigkeit im Gegensatz zur Verwendung als Marketinginstrument im Sinne eines „Greenwashing“.
Maßnahmen zur Steigerung der sozialen Nachhaltigkeit
Im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit spielen primär die Arbeitsbedingungen und soziale Maßnahmen für Mitarbeiter eine wesentliche Rolle, um die qualitative Entwicklung voranzutreiben. Optimale Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterbenefits stehen dabei oft im Vordergrund. Dazu zählen unter anderem:
- flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltungsmöglichkeiten (z. B. Home-Office, Elternzeit),
- Unterstützungsangebote für Familien (z. B. betriebsinterner Kindergarten),
- Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen (fachlich sowie persönlich),
- Moderne und angenehm gestaltete Mitarbeiterunterkünfte (vor allem in der Hotellerie),
- Vergünstigungen bei Partnern,
- günstige und gesunde Verpflegungsmöglichkeiten für Mitarbeiter/innen und
- Veranstaltungen (z. B. Mitarbeiterfeste, Ausflüge).
Maßnahmen in diesen Bereichen sollen vor allem auch ein gutes Betriebsklima fördern und dazu beitragen, Mitarbeiter/innen möglichst lange im Unternehmen zu halten und damit die Mitarbeiterfluktuationsrate zu minimieren.
Weitere Maßnahmen zur Steigerung der sozialen Nachhaltigkeit umfassen die bewusste Einbindung des regionalen Umfeldes sowie karitative Tätigkeiten. Häufig wird ein klarer Fokus auf die Förderung und Unterstützung von regionalen Produzenten, Lieferanten, Firmen und Institutionen sowie die Verwendung heimischer Materialien und Rohstoffe gelegt. Im Vordergrund stehen dabei die Schaffung und Absicherung von Arbeitsplätzen in der Region sowie Reinvestitionen oder Unterstützungsmaßnahmen im lokalen Umkreis, um das regionale Wirtschaftswachstum zu fördern.
Maßnahmen zur Steigerung der ökologischen Nachhaltigkeit
Um die ökologische Nachhaltigkeit zu steigern, werden vor allem umweltfreundliche Technologien eingesetzt, und zwar sowohl im Bereich der Energiegewinnung (z. B. Photovoltaik oder Wärmerückgewinnung) als auch für die Gewährleistung eines sparsamen Ressourcen- und Energieverbrauchs (z. B. durch umweltfreundliche oder ressourcenschonende Produktion). Auch der Einsatz von Elektroautos als Dienstfahrzeuge kann hier beispielhaft angeführt werden.
Auch eine kreislauforientierte Abfallwirtschaft kann zu einer positiven Entwicklung im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit beitragen. Neben der Vermeidung von Verschwendung durch den sparsamen Ressourceneinsatz liegt der Fokus dabei insbesondere auf Müllreduktion, Mülltrennung und Recycling.
Der Einkauf von regionalen Rohstoffen und Produkten kann neben den positiven sozialen Auswirkungen im unmittelbaren Umfeld des Unternehmens auch die ökologische Nachhaltigkeit stärken, da lange Transportwege vermieden werden können.