Die Unternehmenskultur nimmt im Rahmen des qualitativen Wachstums eine wesentliche (dabei aber oft unterschätzte) Rolle ein. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, eine Kultur zu schaffen, in der sich Mitarbeiter wohlfühlen und in der sie ihre Arbeit in höchster Qualität erbringen können. Im Rahmen der IMPULS-Q Studie wurden Aktivitäten und Maßnahmen zur Entwicklung einer qualitätsorientierten Unternehmenskultur sowie Werte, Normen und Artefakte untersucht, die qualitatives Wachstum fördern und unterstützen.

Qualitätskultur als Grundlage für qualitative Entwicklung

Für die qualitative Weiterentwicklung von Unternehmen spielen sichtbare Strukturen und Prozesse eine maßgebliche Rolle. Neben sichtbaren Artefakten wie der Architektur der Bürogebäude oder der Arbeitsplatz- und Raumgestaltung in den Gebäuden tragen dabei insbesondere auch verhaltens- und organisationsbezogene Faktoren zum qualitativen Wachstum bei. Die im Rahmen der IMPULS-Q-Studie untersuchten Unternehmen achteten auf bestimmte Verhaltensweisen bzw. Gepflogenheiten wie z. B. eine offene Fehler- und Feedbackkultur, eine „Kultur des Scheiterns“ oder eine „Du-Kultur“, bei der sich alle Mitarbeiter gegenseitig duzen. Des Weiteren erwiesen sich gemeinsame Rituale und „Traditionen“, wie beispielsweise ein regelmäßig stattfindendes „Denker-Café“, ein Kreativstammtisch oder die Umsetzung von gemeinsamen sozialen Projekten als förderlich für die qualitative Weiterentwicklung. Auch eine offene und freundliche Kommunikationskultur (vor allem vom Top Management vorgelebt) kann unterstützend zu einem qualitativen Wachstum des Unternehmens beitragen.

Darüber hinaus können gelebte Werte und Normen entscheidend zur Entwicklung einer qualitätsorientierten Unternehmenskultur beitragen. Von großer Bedeutung ist dabei der Umgang miteinander im Unternehmen sowie die Einbindung der Mitarbeiter/innen in Entscheidungsprozesse. Empfehlenswert ist, den Mitarbeiter/innen genügend Freiraum zugeben, ihnen aber gleichzeitig auch Verantwortung zu geben und Vertrauen zu schenken. Durch Motivation zur selbstständigen Entscheidungsfindung (im Rahmen des jeweils eingeräumten Handlungsspielraums) werden Mitarbeiter/innen aktiv in die Gestaltung und Entwicklung des Unternehmens eingebunden, was oft auch zu einer stärkeren Identifikation mit dem Unternehmen führt. Faktoren wie „Herzblut“ oder „Leidenschaft“ für den Beruf bzw. die Aufgabe im Unternehmen tragen auch wesentlich zu einer qualitätsorientierten Unternehmenskultur sowie in weiterer Folge auch zu höherer Arbeitsqualität bei.

All dies ist eng mit den grundlegenden Unternehmenswerten verbunden. Für die im Rahmen der IMPULS-Q Studie befragten Unternehmen sind „Qualitätswerte“, wie ein besonders hohes Qualitätsdenken, Genauigkeit, Perfektionismus und Zuverlässigkeit fest in der Unternehmens-DNA verankert. Gleichzeitig unterstützen alle Mitarbeiter hohe Qualitätsansprüche (wie z. B. das Streben nach hoher Kundenzufriedenheit oder Qualitätsführerschaft) tatkräftig. Darüber hinaus werden sogenannte „Innovationswerte“ in Unternehmen großgeschrieben, die erfolgreich einen qualitativen Entwicklungspfad durchlaufen haben. Dazu zählen Pioniergeist, Risikobereitschaft sowie Mut für Neues. Geachtet wird ferner darauf, Freiräume für Kreativität zu schaffen und ein offenes Ohr für neue Ideen zu haben.

Änderungen der Unternehmenskultur umsetzen

Bei der Umsetzung setzen Unternehmen auf eine bewusste Gestaltung und das „Bewusst-machen“ der Unternehmenskultur. Maßnahmen hierfür können zum Beispiel gemeinsame Feste, Veranstaltungen oder Workshops sein. Die regelmäßige Vermittlung von Werten und Qualitätsvorstellungen, Mitarbeiterbefragungen mit anschließender Diskussion der Ergebnisse oder die bewusste Förderung von Kreativität unter den Mitarbeitern wurden als weitere mögliche Aktivitäten zur bewussten Gestaltung einer Qualitätskultur genannt. Sehr häufig werden bewusst Änderungen in der Unternehmenskultur angestrebt und umgesetzt. Beispiele dafür sind Änderungen in der Kommunikationskultur („Du“ statt „Sie“), Änderungen des Arbeitsumfeldes bzw. der Arbeitsplatzgestaltung (z. B. offenere Büroatmosphäre) oder Änderungen des Führungsstils. Kulturänderungen verfolgen dabei grundsätzlich das Ziel, die Unternehmenskultur und die damit verbundene Arbeitsweise zu verbessern und somit qualitatives Wachstum zu fördern.