Qualitätspartnerschaften

Um ausgezeichnete Qualität zu erreichen, erweist sich eine vertrauensvolle, enge und langfristig angelegte Zusammenarbeit mit Lieferanten, Beratern oder sogar Mitbewerbern als besonders. Allerdings können Unternehmenspartnerschaften Betriebe auch vor Herausforderungen stellen. Wir gingen deshalb im Rahmen des Forschungsprojektes IMPULS-Q der Frage auf den Grund, was gute Qualitätspartnerschaften ausmacht.

Unternehmen entscheiden sich meist aus wirtschaftlichen Gründen für eine Partnerschaft mit anderen Unternehmen. Dabei profitieren beide Seiten von den Vorteilen der Ressourcenteilung, etwa durch den Austausch von Know-How oder indem man gemeinsam die finanziellen Mittel für einen gemeinschaftlichen Marketingauftritt aufbringt. Für Unternehmen, die auf qualitatives Wachstum ausgerichtet sind, geht es bei Partnerschaften aber nicht nur um die Optimierung des Ressourceneinsatzes, sondern vor allem auch darum, gemeinsam mit den Partnerunternehmen eine höhere Qualität des Handelns und eine höhere Leistungsqualität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen.

Obwohl sich die Partnerschaften auch mehr oder weniger zufällig (etwa durch Empfehlungen oder im Rahmen von Netzwerken) ergeben können, wenden qualitativ wachsende Unternehmen oft bewusst auch klare Kriterien für eine Partnerauswahl an. Wesentliche Auswahlkriterien sind dabei zum Beispiel:

  • ein regionaler Bezug;
  • gute Referenzen und besondere Reputation (z.B. als Qualitätsführer);
  • spezielle Fähigkeiten oder Kernkompetenzen (z.B. bestimmte technische Fähigkeiten);
  • innovative oder besonders hochwertige Produkt- und Dienstleistungsangebote;
  • Zuverlässigkeit (z. B. Einhaltung von vereinbarten Lieferzeitpunkten);
  • Betreuungsqualität (in Bezug auf Support und Flexibilität);
  • Ähnliche Philosophie und Arbeitsweise.

Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Partnerschaft sind oft auch das „richtige Bauchgefühl“ und gegenseitiges Vertrauen.

Partnerschaften in allen Bereichen des Unternehmens

Qualitätspartnerschaften können in verschiedenen Bereichen geschlossen werden. Viele der in der IMPULS-Q-Studie befragten Unternehmen hatten enge und langfristige Partnerschaften mit ihren Lieferanten. Um eine hohe Qualität von Produkten oder Dienstleistungen zu erreichen, sollten nämlich bereits die bezogenen Vorprodukte und Leistungen hohen qualitativen Standards entsprechen. In produzierenden Branchen ermöglichen Qualitätspartnerschaften mit Lieferanten den Unternehmen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Aber auch in der Hotellerie zeigt sich, dass der Bezug qualitativ hochwertiger (und regionaler) Produkte einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, das Gesamtangebot für den Gast besonders hochwertig gestalten zu können.

Ebenfalls häufig erwähnt wurden von den Interviewpartnern Partnerschaften in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Außerdem kann vor allem für Produktionsbetriebe die Zusammenarbeit mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen (Universitäten und Fachhochschulen) oder anderen Institutionen im Bereich Forschung und Entwicklung zu qualitativen Entwicklungssprüngen führen. Für die Hotellerie waren ferner Partnerschaften im Rahmen von Kooperationen, Netzwerken und Verbänden äußerst wertvoll.

Die Zusammenarbeit mit Partnern stellt Unternehmen auch vor Herausforderungen, zum Beispiel dann, wenn es darum geht, sich laufend mit Partnern abzusprechen, die Einhaltung von unternehmensbezogenen Vorgaben sicherzustellen oder im Zuge eines Management- oder Eigentümerwechsels beim Partner die Qualität sicherzustellen. Qualitätspartnerschaften sind durch eine enge und langfristige Zusammenarbeit gekennzeichnet. Um die Geschäftsbeziehung zu stärken, versuchen manche der befragten Qualitätsbetriebe, ihren Partnern bei deren eigener Qualitätsentwicklung zu helfen. Maßnahmen, die dafür eingesetzt werden, sind zum Beispiel Schulungen, Kontrollen und eine laufende gegenseitige Unterstützung.

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