Qualitative Wachstumsstrategien

Die Analyse der Good-Practice Unternehmen im Rahmen des Forschungsprojektes IMPULS-Q in Bezug auf den Strategieprozess zeigt, dass die Strategieentwicklung sehr oft extern begleitet wird. Eine Unternehmensstrategie entwickelt sich außerdem aus einer Kombination zweier Zugänge, denn sowohl das Erkennen von Marktchancen als auch eine systematische Herangehensweise sind dafür relevant.

Strategieentwicklung extern begleiten

In allen drei Branchen haben Unternehmen bei strategischen Themen auf professionelle externe Unterstützung zurückgegriffen: Alle Unternehmen der Hotellerie, 6 von 8 aus der Holzverarbeitung und 2 von 10 aus der intelligenten Informations- und Produktionstechnologien haben im Bereich der Strategie- und Unternehmensentwicklung Unternehmensberater konsultiert. Bemerkenswert war außerdem, dass die Hotellerie vor allem auf die Zusammenarbeit mit Beratern aus der Region setzt. Die Unternehmen haben dabei zu folgenden Themen Rat gesucht:

  • Strategie & Ziele
  • Forschung & Entwicklung
  • Internationalisierung
  • Digitalisierung
  • Führungskräfteentwicklung
  • Teilbereiche in der Wertschöpfungskette, wie z. B. Marketing & Markenentwicklung, Beschaffung, Vertrieb, Organisation & Kulturentwicklung, HR-Prozesse
  • Kaufmännische Fragen

Betrachtet man den Strategieprozess, so beschreiben sehr viele Unternehmen diesen als „emergent“ bzw. dass sich die Strategie des Unternehmens durch „windows of opportunities“ stetig weiterentwickelte. Eine emergente Entwicklung kennzeichnet sich durch intuitive Entscheidungen, dem Erkennen von Gelegenheiten und Marktchancen (z. B. Trends), sowie innovative als auch kleine, kontinuierliche Entwicklungen. Gleichzeitig gibt es in fast allen Unternehmen (25/26) aber auch eine systematische Herangehensweise zur Strategieentwicklung. Diese ist gekennzeichnet durch klar definierte Ziele und Visionen. Maßnahmen zur systematischen Strategieentwicklung umfassen die Definition von Marktzielen und -strategien (z. B. im Bereich Qualität und Produktion) sowie gewünschter Kundengruppen, die Formulierung von Masterplänen und Kernkompetenzen, oder die Schaffung einer strategischen Grundausrichtung als Basis für die systematische Entwicklung.

Wahl der Positionierung und Abstimmung auf Teilbereichsstrategien

Die als „Good Practice“-Beispiele im Bereich des qualitativen Wachstums untersuchten Unternehmen entschieden sich ganz bewusst auch für eine ganz klare Positionierung. Zu den identifizierten Positionierungsstrategien zählten:

  1. Differenzierung über Qualität
  2. Nischenstrategie
  3. Differenzierung über Technologie/Innovation und
  4. Differenzierung über die Marke

In den meisten Unternehmen konnte außerdem ein internationaler Marktfokus festgestellt werden. Auch Teilbereichsstrategien (z. B. in Bezug auf Internationalisierung, Digitalisierung oder Kernkompetenzen) in Bereichen wie Forschung & Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Marketing, Vertrieb und Dienstleistung werden stets aus der Gesamtstrategie abgeleitet und mit ihr in Einklang gebracht. Ein näherer Blick auf die Qualitätsziele macht deutlich, dass die befragten Unternehmen zur Festlegung von Qualitätszielen immer den Kunden in den Mittelpunkt stellten.

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